Schritt für Schritt

Diese Schritt-für-Schritt-Liste dient Schulleitungen, Behördenmitgliedern und Informatikverantwortlichen, ihr lokales Umsetzungskonzept für ihre Schulgemeinde zu erstellen. Es ist sinnvoll, wenn Sie dieses Dokument parallel dazu erarbeiten.

Wichtig: Diese Anleitung setzt voraus, dass das kantonale Konzept sorgfältig gelesen wurde.
Eingehende Fragen, die für alle Gemeinden relevant sein können, veröffentlichen wir mit Antworten im Bereich FAQ.

1. Schritt:
Infrastruktur erfassen

In einem ersten Schritt erfassen Sie den Ist-Zustand Ihrer IT-Infrastruktur an allen Standorten (1. – 3. Zyklus).
Ihre Supportfirma / Ihr lokaler IT-Verantwortlicher kann Ihnen bei diesem Prozess behilflich sein.

Folgende Bereiche müssen erfasst und hinsichtlich Verfügbarkeit, Zustand, Kompatibilität Zukunft sowie der Menge bewertet werden (SWOT-Analyse):

  • Serveranlage
  • Clients (alle im System vorhandenen Geräte, bewertet, inventarisiert)
  • Systemupdates
  • Security (Antivirus / Firewall / Webcontent-Filter)
  • Backupsystem (Datensicherung / Cloud)
  • Internetanbindung (Anbieter / Abo)
  • WLAN / LAN (inkl. Switch-Hardware)
  • Verbindung der Standorte (nötig; ist dann wichtig, wenn die mobilen Endgeräte in Zukunft „wandern“)
  • Userverwaltung / Userprofile
  • Externer Zugriff (VPN)
  • Software (Betriebssysteme / Anwendungssoftware / Verfügbarkeit Microsoft Tenant Office365)
  • LMS (Learn Management System)
  • Peripherie (Drucker, Kopiergeräte, Telefonanlage, Solaranlage etc.)
  • Dokumentation der IT Anlage
  • Organisation Support mit einer externen Firma (1st / 2nd Level Support)

2. Schritt:
Auswertung

Nun muss die SWOT-Analyse stattfinden. Die oben genannten Punkte sollen auf Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken durchleuchtet werden.
Was kann noch verwendet werden, was kann zurückgestellt werden, was muss dringend ersetzt werden, um mit mobilen Geräten starten zu können?
Legen Sie an dieser Stelle auch den Fokus auf den Multimediaraum. Wie soll dieser in Zukunft ausgestaltet sein (z.B. als Makerspace)?
Zu diesem Zeitpunkt kann der Kanton für eine Beratung angefragt werden.
Ziel dieser Beratung ist die Synchronisierung mit dem kantonalen Medien- und Informatik-Konzept.

3. Schritt:
Anforderungen an mobile Geräte (Unterricht)

Der kantonale Konzept macht keine Vorgaben bezüglich Geräte-Typen.
Sie müssen sich jetzt entscheiden, was die in Zukunft eingesetzten Geräte im Unterricht erfüllen müssen. Dabei sollen folgende Kriterien erfüllt sein, um erfolgreich arbeiten zu können. Die hier genannten Kriterien sind eine Hilfe und nicht abschliessend zu verstehen.

  • Einfache Technik – selbsterklärend, Handling muss für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen einfach und intuitiv sein (Schulungsaufwand minimieren)
  • Kreative Produktivität ohne Einschränkungen (Grafik-, Video- und Musikbearbeitung / Volle Kompatibilität mit Microsoft 365)
  • Freie Wahl des Lernortes (d.h. Einsatz auch zu Hause möglich mit Webcontent-Filterlösung)
  • Präsentation der Lernergebnisse (d.h. einfache Spiegelung auf Bildschirm oder Beamer)
  • Einsatzbereitschaft / Mobilität (d.h. Profilverwaltung, falls mehrere SuS ein Gerät benutzen)
  • Unterhalt mit Mobile Device Management, MDM / Updates (d.h. ein IT-Verantwortlicher kann die Geräte auf einfachste Art und Weise verwalten, pflegen und supporten sowie allf. Apps verteilen).
  • Lizenzierung der Apps auf einfache Art und Weise
  • Zufriedenstellende Akkuleistung
  • Virenschutz / Firewall
  • Robustheit /
  • Verfügbarkeit von Zubehör (z.B. Tastaturen, Stifte, Adapter etc.)
  • Preis

Fazit: Mit dem gewählten mobilen Gerät stehen drei Kernfunktionen im Fokus für die Arbeit im Unterricht: Rezeptives, produktives sowie kooperatives Arbeiten.

4. Schritt:
Einsatzdauer

Entscheiden Sie nun, wie Sie die im 1:1-Einsatz stehenden Geräte über die Richtdauer von 5 Jahren einsetzen wollen.
Es stellt sich die Frage, ob die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Geräte von der 5. bis zur 9. Klasse über den Zyklenwechsel hinaus behalten sollen oder ob Sie den Gerätetyp auf den 3. Zyklus hin bewusst wechseln wollen.
Je nachdem wie diese Frage beantwortet wird, ergeben sich unterschiedliche Ausgangslagen zur weiteren Zusammenarbeit im Schulkreis.

Hier macht es Sinn, dass Gespräche und allf. Lösungen über die Schulgemeinde hinaus gesucht werden.

5. Schritt:
Mögliche Etappierung

Entscheiden Sie, welche Etappierung Sie bis zum Vollausbau vornehmen wollen. Beachten Sie diese Chronologie: 2019 / 2020 / 2023 / 2024

6. Schritt:
Stationäre Geräte / Medienräume

Wie können bisherige – noch funktionsfähige – Geräte weiterverwendet werden? Anhand der Inventarisierung muss entschieden werden, wo diese nun zum Einsatz kommen sollen und wie der Medienraum (3. Zyklus) neu definiert wird (Stichwort: Profilierungsangebote MI, Robotik, Projektarbeit, Makerspace, etc.)

7. Schritt:
Pädagogischer und technischer Support

Studieren Sie das Pflichtenheft für den pädagogischen und technischen Support und definieren Sie die lokalen Zuständigkeiten sowie verfügbaren personellen Ressourcen.

8. Schritt:
Investitionsplanung

Erstellen Sie (im Idealfall in Zusammenarbeit mit Ihrer Supportfirma) eine langfristige Investitionsplanung. Diese muss folgende Punkte berücksichtigen:

  • Kosten Basisinfrastruktur (vergl. auch hier)
  • Kosten mobile Geräte (SuS/LP)
  • Infrastruktur Gebäude / Räume
  • Kosten pädagogischer und technischer Support (IV/externe Firma)

Um Ihnen die Finanzplanung zu erleichtern, stellen wir Ihnen eine Berechnungstabelle zur Verfügung.

9. Schritt:
Know-how Personal

In einem ersten Schritt sollte der Wissensstand des Personals (Lehrpersonen, Schulleitung, IV etc.) im Bereich Medien und Informatik erhoben werden.
Dafür stehen Ihnen zwei Mittel zu Verfügung:

SE:MI-Tool: Der Kanton stellt einen Fragebogen zur Verfügung. Er soll Lehrpersonen helfen, selbst einzuschätzen, in wie weit sie die Kompetenzen aus dem Modullehrplan Medien und Informatik des Lehrplans 21 bereits vermitteln können. SE:MI kann damit auch eine Entscheidungshilfe bei der Wahl von Weiterbildungsangeboten sein. Mehr Informationen.

Fragebogen Basiskompetenzen: Damit können Lehrpersonen ihre persönliche Fachkompetenz in den Anwendungsbereichen ermitteln.

Die Schulleitung / die Vorsteherin / der Vorsteher gewinnt einen Überblick über die Kompetenzen ihres / seines Lehrerinnen- und Lehrer-Teams und koordiniert / initiiert entsprechende Weiterbildungen (LWB-Kursangebot, SchiLW, private Anbieter etc.). Selbstverständlich steht Ihnen auch das für Sie zuständige Mitglied der Abteilung Schulentwicklung und Aufsicht (SEA) beratend zur Verfügung.

10. Schritt:
Schreiben des lokalen Umsetzungskonzeptes

Mit den 9 Schritten haben Sie alle Informationen gesammelt und Entscheidungen gefällt, um Ihr lokales Umsetzungskonzept zu erstellen.
Wir liefern Ihnen an dieser Stelle eine mögliche Vorlage, mit der dieses Papier erstellt werden kann.
Bevor Sie das Konzept verabschieden, können Sie gerne den Kanton über die / den für Sie zuständige/n Inspektorin / Inspektor als Beratung / Spiegelung beiziehen.

Von der Schulbehörde bewilligte lokale Umsetzungskonzepte müssen abschliessend von der zuständigen Schulinspektorin / dem zuständigen Schulinspektor kontrolliert und abgesegnet werden.